Als langjähriger Partner der öffentlichen Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland liefern wir seit Jahren die Infrastruktur für deren Mobilfunknetze. Wir errichten Mobilfunkstationen an Sendemasten, auf Dachflächen im Außenbereich oder in Kombination mit Antennennetzwerken in Bürogebäuden, Einkaufszentren oder Werkhallen. Letztere Lösungen werden auch „In-Building-Solution“ genannt. Die Mobilfunknetze entwickeln sich stetig weiter – Geschwindigkeit (kurze Latenzzeiten) und hohe Bandbreiten sind die „Schlagworte“ für Funknetze in der Zukunft. Ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit belegt dies deutlich.

Bereits kurz vor der Jahrtausendwende begann verstärkt der Ausbau von In-Building-Solution im G2-Standard GSM (Global System for Mobile Communications). Es folgte die Erweiterung der verbauten Lösungen mit dem 3G-Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), der den Start des mobilen Internets bedeutete. Dieser Standard wurde nach nicht ganz 20 Jahren Nutzung im letzten Jahr abgeschaltet. LTE (Long Term Evolution) als 4G-Standard ist zum schnellen Datenaustausch und Surfen im Internet viel besser geeignet. Die Gebäudefunkversorgungen der privaten Netzbetreiber bestehen aktuell aus der Zusammenschaltung („Combining“) von 2G und 4G-Systemtechnologie in verschiedenen Frequenzbändern. Die Funksignalübertragung selbst findet i. d. R. über ein gemeinsames und breitbandig („Multiband“) ausgelegtes Antennennetzwerk im Gebäudeinneren statt. Der neueste 5G-Standard stützte sich anfangs ausschließlich auf das LTE-Kernnetz der Netzbetreiber (Non-Standalone, NSA). Die Standalone-Technik (SA) dagegen verkürzt die Latenzen beim Surfen auf zehn bis 15 Millisekunden und verbessert die Reichweite um rund 20 Prozent, so die Aussage der Vodafone Deutschland GmbH.

Aufgrund unserer Erfahrung und Fachkompetenz aus über zwei Jahrzehnten in Planung und Aufbau von Funkinfrastruktur waren wir am aktivierten 5G-Standalone-Netz der Porsche AG und der Vodafone Deutschland GmbH in Weissach beteiligt – dem schnellsten in Europa, wie beide Firmen in ihren Pressenachrichten zum Thema verlauten lassen. Die Implementierung der 5G-Technologie am Porsche Entwicklungszentrum (EZW) verbessert die Rahmenbedingungen für die zielgerichtete Entwicklung neuer Fahrzeugsysteme und -funktionen für zukünftige Anforderungen. 5G soll von hier aus in die Automobile von morgen Einzug erhalten. Der Fokus liegt vor allem auf einer sicheren und verzögerungsfreien Übertragung von Daten zwischen Fahrzeugen und digitalen Endgeräten. Die von der Kellner Telecom aufgebaute Mobilfunk-Infrastruktur im EZW ist eine durchgängige 5G-Standalone-Lösung. Die Latenzen verzögern sich deshalb auf etwa zehn Millisekunden. Das ist so schnell wie die Reaktionszeit des menschlichen Nervensystems. Für dieses Campusnetz setzt Vodafone seine ersteigerten Mobilfunkfrequenzen im 3,5-GHz-Band ein.

Die Bundesnetzagentur stellt seit November 2019 Mobilfunkfrequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 GHz für die lokale nicht öffentliche Nutzung von Mobilfunknetzen bereit. Damit hat die Bundesregierung den Weg für schnelle Campusnetzwerke im Bereich von Industrie, Produktion, Forschung und Agrarwirtschaft etc. geebnet. Moderate Frequenznutzungsgebühren sollen die Akzeptanz bei den privaten Nutzern erhöhen und die Investition in ein eigenes und unabhängiges Campusnetzwerk fördern. Der neue private Mobilfunk im 5G-Standard verfügt über dieselben Vorteile wie auch der öffentliche: extrem hohe Bandbreiten, kurze Signallaufzeiten und eine hohe Verfügbarkeit. Somit kann auch eine große Anzahl von Endgeräten in dieses Netz eingebunden werden. Sensible Daten werden lokal verarbeitet und verlassen den Campus nicht, was für eine hohe Datensicherheit spricht. Nur eine eigene Telekommunikationsinfrastruktur kann für einen störungsfreien Betrieb entsprechend abgesichert werden, um eine hohe Zuverlässigkeit zu erreichen. Die Kellner Telecom leistet mit ihrer Erfahrung einen Beitrag zum schnellen Ausbau solcher privaten Campusnetzwerke.